Knirpse im Pingu-Du willkommen


Wochenspiegel Online 12/08


die Umsetzung eines Konzeptes für eine familienfreundliche City:

Darüber sprach WochenSpiegel-Chefredakteur lngolf Müller mit der Geschäftsführerin der GGG Simone Kalew. Wie entstand die Idee zur neuen Mitte mit Kind & Familie"? Die Idee stand in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Landeswettbewerb Ab in die Mitte", den die Stadt im vergangenen Jahr gewinnen konnte. Kinder und Familien liegen der GGG besonders am Herzen. Was lag näher, als mit einem besonderen Konzept Kindern und Familien einen erlebnisreichen Aufenthalt zum Shoppen, Bummeln und Genießen in der City zu schaffen. Im Ergebnis passte alles zusammen. Familienfreundliche Innenstädte sind im Kommen, die Galeria Kaufhof, andere Kaufhäuser und Händler suchten nach Ideen der Kinderbetreuung und wir als Eigentümer der Rathaus-Passage verfügen über eine Einrichtung und Flächen, die man in geeigneter Weise umgestalten kann. Dabei wollen wir einen Mehrwen" für Familien schaffen und nicht, wie woanders bereits praktiziert, die Kinder einfach in eine Spielecke wegschließen. Uns geht es um eine professionelle, pädagogische Betreuung der Kinder und um familien- sowie kindbezogenen Handel, Gastronomie und Dienstleistung. Den Namen Pingu-Du zu finden, war auch nicht so schwer, denn Pinguine stehen am Eingangstor der Rathaus-Pasuge und das Du steht für die vielen Knirpse, die sich bei uns wohlfühlen sollen. Wo entsteht das Kinderparadies und wann wird es gebaut? Das Pingu-Du planen wir als Hauptanziehungspunkt im ersten Obergeschoss der Rathaus-Passage. Es stehen dafür 470 Quadratmeter zur Verfügung. Es wird aber auch im Aur3enbereich und lnnenhof Spielmöglichkeiten geben. Die sichtbaren Bauarbeiten beginnen wir im September und die Eröffnung haben wir zum diesjährigen Weihnachtsmarkt geplant. Für die kreative Ausgestaltung holten wir die Spielzeugdesigner Katrin und Michael Stapf von der Firma Laurin Zwo" ins Boot. Da geht es zum Beispiel um Meereswelten" mit Geschicklichkeitsspielen, eine "Blunenwiese-' zurn Basteln und Malen oder einen Gummi-Dschungel"zum Klettern. Die ersten Elemente sind bereits in der Produktion. Wie soll die Betreuung der Knirpse aussehen? Das Konzept der Betreuung der Kinder wurde in Zusammenarbeit zwischen Trägerverein und dem künftigen Betreiber, dem Kinder-, Jugend- und Familienhilfe e.V. (KJF) erarbeitet, der auch das pädagogisch ausgebildete Personal stellt. Dabei orientierte man sich an dem Sächsischen Bildungsplan für Kindertagesstätten. Es geht um eine stundenweise, thematische Betreuung. So werden unter anderem Kurse für Kinder in den Bereichen Tanz und gesunde Ernährung angeboten. Kindergeburtstag, Kinderdisco und -konzerte sollen auch nicht zu kurz kommen. Die Eltern können in dieser Zeit unbeschwert in den zahlreichen Geschäften der Innenstadt einkaufen oder ihre Behördengänge erledigen. Neu am Konzept ist ein Teilbereich Familie/Bildung , der gemeinsame Kurse der Eltern mit ihren Kindern vorsieht. Es wird auch die Möglichkeit bestehen, sich beraten zu lassen, denn ein Ansprechpartner aus dem Amt für Familie und Soziales ist vor Ort geplant. Don, Eiscafö Bellini und Bäcker in der Rathaus-Passage wollen mit solchen Projekten wie Kinderbackstube oder Kindercafe die Mitte für Kind & Familie" beleben. Wer kümmert sich um die Organisation und Finanzierung? Für die Organisation und Finanzierung wurde einen Trägerverein gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören die FG Innenstadt, CMT, GGG, Galeria Kauftiof, Volksbank, Stadtwerke und die Interessengemeinschaft Rathaus-City und Rosenhof e.V. Für den neuen Verein suchen wir natürlich weitere Mitstreiter. Zur Unterstützung des Betreiberkonzeptes ist im Herbst die Gründung eines Fördervereins geplant. Hier kann eigentlich Jeder, ob Firma oder Privatperson Mitglied werden. Über einen großen Zuspruch würde ich mich sehr freuen. An der Finanzierung ist die Stadt, die FG Innenstadt, die Galeria Kaufhof und natürlich wir als Bauherr beteiligt. Wir suchen auch noch weitere Sponsoren. Die Stadt plant übrigens noch weitere Mittel für Kinderfeste und neue Spielpunkte vom Rosenhof bis zur Stadthalle. Wie sieht die Unterstützung durch die Händler in der City aus? Wir haben das Projekt den Händlern vorgestellt und sind auf eine große Resonanz gestoßen. Viele erklärten sich bereit mitzuwirken.

 

Chemnitz gewinnt Wettbewerb

„Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen“

05.09.2007

Am 4. September war es endlich so weit. Chemnitz wurde als Sieger des mit 30.000 Euro dotierten Wettbewerbs „Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen“ ausgezeichnet. Der Wettbewerb 2007 stand unter dem Motto „FamilienLeben – InnenStadt“. Dieses Thema sollte die Städte und Gemeinden Sachsens motivieren, Ideen und Projekte zu entwickeln, um mehr Leben in die Zentren zu bringen.
„Dieses Jahr dreht sich alles um Kinder und Familie, deshalb bringt sich das Sozialministerium in diesem Jahr sehr gern als neuer Partner bei "Ab in die Mitte" Die City-Offensive Sachsen' ein", betonte Regina Mannel, Leiterin der Abteilung Jugend, Familie, Soziale Integration im Sächsischen Staatsministerium für Soziales.
In diesem Jahr lagen der Jury 30 Projekte aus 29 Städten und Gemeinden zur Bewertung vor. Ausgezeichnet wurden 13 Preisträger sowie vier Sonderpreise für besonders kreative Ideen. Chemnitz gewann den Wettbewerb mit seinem Konzept "Mitte für Kind und Familie" vor Reichenbach/Vogtland und Dresden City.
Das Hauptaugenmerk des Chemnitzer Konzeptes liegt auf der Aufgabe, „die Multifunktionalität der Stadt zu verbessern und zu nachhaltigen Stadtentwicklungsstrategien beizutragen.“ In der Rathaus-Passage werden sich dazu Service und Gastronomiebereiche speziell auf die Zielgruppe Familie ausrichten. Die Jury lobte unter anderem "das breite Engagement zahlreicher Institutionen zur Realisierung des Gesamtprojektes unter Federführung der Interessengemeinschaft Chemnitzer Innenstadt e. V."
Chemnitz setzt mit seinem Konzept „Mitte für Kind und Familie“ an vier zentralen Punkten an:
Die Rathaus-Passage wird zu einem „Haus für Kind & Familie“
Die innerstädtischen Fachgeschäfte, Gastronomiebetriebe und Serviceangebote werden auf Kinder- und Familienfreundlichkeit zertifiziert Jedes Jahr findet ein großes Kinder- und Familienfest als Treffpunkt für die Generationen in der Innenstadt statt In der Innenstadt werden kreative Spielgeräte aufgestellt.
„Mitte für Kind und Familie“ ist ein Projekt der Interessengemeinschaft Chemnitzer Innenstadt e.V. in Public-Private-Partnership mit der Stadt Chemnitz und besonderer Förderung und Unterstützung der GGGmbH, CMT Chemnitz, Galeria Kaufhof Chemnitz, Galerie Roter Turm und Volksbank Chemnitz eG.
Die Gestaltung der Rathaus-Passage zu einem „Haus für Kind & Familie“ umfasst u.a. die Ansiedlung einer ansprechenden Kinderbetreuung auf einer Fläche von 460 m². Ausgebildete Mitarbeiter sorgen dort während der Ladenöffnungszeiten für eine zuverlässige Betreuung und sinnvolle Beschäftigung von Kindern ab drei Jahren. Familien- und kindorientierter Einzelhandel und Gastronomie siedeln sich in der Rathauspassage an. In Verbindung mit kindorientierten Dienstleistungen, z.B. Beratungsservices und Servicebereich für Mütter mit Kleinkindern, entsteht so ein familienfreundliches Ambiente im Herzen der Innenstadt.
Neben Reichenbach/Vogtland, Großenhain und Leipzig erhielt Chemnitz außerdem einen der vier Sonderpreise, einen „Familienspieletag“ im Wert von 5.000 Euro. Dabei wird die City an einem Tag zum Spielplatz für Jung und Alt. Über 400 Spiele laden die Besucher zum Mitmachen, Ausprobieren und Spielen ein.

 

PINGU-DU eröffnet zum Nikolaustag

20.11.2008

Bühne frei für die Knirpse - PINGU-DU eröffnet zum Nikolaustag
Rotkittel trifft Schwarzrock - das ist mal eine echte Chemnitzer Premiere: Am 6. Dezember eröffnet das neue PINGU-DU in der Rathaus-Passage. Alle Steppkes, Eltern und Verwandte können sich auf ein buntes Familienprogramm mit lustigen Pinguinen und Überraschungen vom Nikolaus freuen (siehe Programm).
Wochenlang regierten im Lichthof und im ersten Obergeschoss die Handwerker. Zwischenwände wurden zurückgebaut, ungenutzte Ladeneinheiten zu Spiel-Inseln umfunktioniert. Parallel dazu entstanden nach den Plänen von Designer Michael Stapf die Spielelemente und Ausstattung – Leuchtturm, Spielschiff, Wellen, Blumenwiese, Dschungel, Leseecke, Podeste… Nicht zu vergessen, die lustigen Pinguine, die Namensgeber des PINGU-DU. Am 6. und 7. Dezember können alle Chemnitzer das neue Kinderparadies bestaunen. Ab 8. Dezember heißt es dann, spielen statt quengeln. Denn täglich zu den Ladenöffnungszeiten und an verkaufsoffenen Sonntagen wird es für Kinder bis zwölf Jahre wechselnde Angebote geben.
“Die Idee für eine neue Mitte für Kind und Familie entstand gemeinsam mit der IG Innenstadt und der Stadt Chemnitz. Es sollte eine kreative, anspruchsvolle und altersgerechte Möglichkeit der Kinderbetreuung geschaffen werden, damit Eltern oder Großeltern stressfrei einkaufen oder Behördenwege erledigen können“, sagt GGG-Geschäftsführerin Simone Kalew. Auch Eltern, die in der City arbeiten und kurzfristig einspringen müssen, können ihren Nachwuchs hier stundenweise gut behütet und beschäftigt wissen (Unkostenbeitrag: 2 Euro die erste Stunde, jede weitere 1 Euro). Wer möchte, kann hier auch Kindergeburtstage feiern.
Allen Mietern und Kunden der Rathaus-Passage auf diesem Wege ein großes Dankeschön für ihre Geduld während der Bauarbeiten.

Quelle: City Journal

 

 
PINGU-DU Interview 

19.09.2008

Warmes Holz und runde, weiche Formen
Diplom-Designer Michael Stapf entwickelt die Spielgeräte für das PINGU-DU
Mit der neuen „Mitte für Kind und Familie“ erarbeitet die GGG ein ehrgeiziges Projekt für die Innenstadt. Im Mittelpunkt: das PINGU-DU. Gemeinsam mit vielen Partnern, darunter die CMT City-Management und Tourismus Chemnitz GmbH, die Galeria Kaufhof, die Stadtwerke Chemnitz, die Volksbank Chemnitz, die Interessengemeinschaft Innenstadt und die Initiative Rathaus City, entwickelte die GGG die Idee, ein besonderes Familienparadies zu schaffen. Das Chemnitzer Atelier „Laurin Zwo“ für Kunst und Design im öffentlichen Raum lieferte die Konzeption zum PINGU-DU. Wir trafen Diplom-Designer Michael Stapf zum Interview.
Herr Stapf, Ihre Referenzen können sich sehen lassen. Sie entwickelten Schulhof- und Jugendclubkonzepte, kreierten Balanciergärten und Pflastermosaike, schufen Kaleidoskope und historische Erlebnisräume. Ihre Dienstleistungen sind in ganz Deutschland begehrt. Was haben sie sich für die Chemnitzer ausgedacht?
Die Herausforderung liegt vor allem darin, in der Rathaus-Passage einen Ort für alle Generationen zu schaffen. Klar stehen Kinder und Familien im Fokus. Aber um das Projekt zum Erfolg zu bringen, müssen alle Nutzer der Rathaus-Passage mitziehen. Das beginnt beim älteren Mieter und benötigt auch die Unterstützung der Händler.
Wie stellen sie sich eine erfolgreiche Zusammenarbeit vor?
Das Thema „Kind und Familie“ endet nicht am Ausgang des PINGU-DU. Wir stellen uns vor, dass die angrenzenden Gastronomen Mini-Bistros und Eiscafés für Kinder eröffnen. Am Bäckerstand könnten die Jungen und Mädchen ihre eigenen Brötchen oder Kekse backen. Und so ließe sich noch vieles mehr kreieren.
Werfen wir einen virtuellen Blick ins PINGU-DU. Da ist von einzigartigen Erlebniswelten die Rede …
Wir stellen uns auf die Kinder der Altersgruppe 3 bis 12 Jahre ein. Für die Kleinsten entwerfen wir eine Meereswelt, in der beispielsweise die Kissen wie Fische geformt sind. Die können die Kinder herumwerfen, sich in sie hineinkuscheln oder nach ihnen angeln. In einer anderen Ecke entsteht eine Wiesenwelt, in der es weit aktiver zugeht. Für diesen Bereich entwickeln wir Geschicklichkeitsspiele. Außerdem gibt es Ruhezonen mit Lesebereichen und Brettspielen.
Es braucht sicherlich eine Menge Erfahrung, für Kinder ein Paradies zum Toben zu bauen. Da lauern doch überall Verletzungsgefahren?
Wir sind seit 1990 im Geschäft, kennen uns also bestens aus. Hinzu kommt die Erfahrung meiner Frau. Auch sie hat an der Hallenser Hochschule für Kunst und Design studiert. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung von Therapie-Design. Die Erfahrung aus diesem anspruchsvollen Bereich ist für ein Kinderprojekt zusätzlich hilfreich.
Und strenge Richtlinien gibt es bei der Kreation von Kindermöbeln doch sicherlich auch?
Natürlich. Wir lassen jedes Spielgerät vom TÜV zertifizieren. Außerdem werden die Werkstoffe auf Schadstoffe und Brandgefahr getestet. Im PINGU-DU dominieren warme Hölzer, mit weichen, runden Formen. Außerdem verwenden wir spezielle Kunstleder. Die ersten Spielzeugmodelle sind bereits fertig.
Na dann, noch ein wenig Geduld. Start für die große PINGU-DU Erlebniswelt in der Rathaus-Passage ist am 06. Dezember 2008.

Quelle: City Journal

 

 

Werkeln und schwitzen für‘s neue Kinderland:

Im PINGU-DU sind die Handwerker los

17.10.2008

Im PINGU-DU sind die Handwerker los
Der Countdown läuft, die Spannung steigt. Es ist fast wie im Theater: Hinter den Kulissen wird kräftig gewerkelt. Ab und zu kann der neugierige Zuschauer einen Blick durch die „Vorhänge“ auf die Handwerker erhaschen. Fehlen nur noch die Hauptdarsteller, die Kinder. Sie dürfen pünktlich zum Nikolaustag am 6. Dezember das neue Kinderland PINGU-DU erobern.
„Wir liegen gut im Zeitplan“, sagt Katja Loße, Abteilungsleiterin des GGG- Gewerbemanagements, die das Projekt betreut. Aufmerksam verfolgt sie derzeit den Fortgang der Arbeiten im Lichthof und im ersten Obergeschoss der Rathaus-Passage. „Im Oktober haben die Rohbauarbeiten begonnen. Zwei ungenutzte Ladeneinheiten unten werden zu Spiel-Inseln umfunktioniert. Im oberen Teil werden Zwischenwände zurückgebaut, Sanitäranlagen und Elektrik installiert.“ Parallel dazu entstehen nach den Plänen von Designer Michael Stapf die Spielelemente und Ausstattung – Leuchtturm, Spielschiff, Wellen, Blumenwiese, Dschungel, Leseecke, Podeste… Nicht zu vergessen, die lustigen Pinguine, die Namensgeber des PINGU-DU. „Wir wollen mit den Umbauten bis zum 28. November fertig sein“, ist Katja Loße optimistisch. Dann übernimmt der künftige Betreiber, der Verein Kinder-, Jugend- und Familienhilfe (KJF e.V.), die Regie für die kreative Ausgestaltung. Ab 6. Dezember heißt es dann spielen statt quengeln. Denn täglich zu den Ladenöffnungszeiten und an verkaufsoffenen Sonntagen soll es für Kinder bis zwölf Jahre wechselnde Angebote geben.
Die Idee zur neuen „Mitte für Kind & Familie“ entstand gemeinsam mit der IG Innenstadt und der Stadt Chemnitz. Es sollte eine Möglichkeit der Kinderbetreuung geschaffen werden, um stressfrei einzukaufen oder Behördenwege erledigen zu können. Hier gab es Nachholbedarf. Auch Eltern, die in City arbeiten und kurzfristig einspringen müssen, können ihren Nachwuchs hier stundenweise gut behütet und beschäftigt wissen (Unkostenbeitrag: 2 Euro).
Wichtig: Von den Bauarbeiten ist die Gastronomie im DON und Bellini nicht beeinträchtigt.

Quelle: City Journal

 


Kalenderblätter 

Quelle: Homepage der Stadt Eilenburg


Neugierig machen ohne alles vorwegzunehmen. Das sollen die Eilenburger Kalenderblätter, die über der Eingangstür des Stadtmuseums in der Hirschgasse seit 2005 Wind und Wetter trotzen. Diese Luftrauminstallation "Fluss der Zeit" des Künstlers Michael Stapf ergänzt die wenige Meter entfernte Stele Via Regia auf dem Kornmarkt sowie die elf Gucksäulen des historischen Stadtrundganges. Die 1000-jährige bewegte Geschichte der Stadt soll damit nach außen getragen werden, aber auch zu einem Gang ins Innere des Museums einladen. Denn in diesem ist zu erfahren, was an den im Kalender aufgeschlagenen Tagen in Eilenburg konkret geschah.

 


Künstler gestaltete Stadtplan auf dem Marktplatz

18.06.2009

Steinmosaik vorm Rathaus
Künstler Michael Stapf gab seinem Werk am Mittwoch dieser Woche den letzten Schliff. (Foto: Ronny Seifarth) Direkt vorm Rathaus befand sich am Mittwoch dieser Woche der Arbeitsplatz von Michael Stapf. Der Künstler hat das etwa zehn Quadratmeter große Steinmosaik geschaffen, das einen historischen Stadtplan darstellt. An dem Mittwoch war er unter den Blicken zahlreicher Passanten mit dem Feinschliff beschäftigt. Das steinerne Kunstwerk ist Teil der Marktgestaltung, die im Wesentlichen abgeschlossen ist.

Der Künstler Michael Stapf, (Büro "Laurin Design" aus Chemnitz), hat sich bei der Gestaltung des Mosaiks von dem so genannten Reibstein-Plan aus dem Jahr 1827 inspirieren lassen, der einen Grundriss der Stadt zeigt. So wird beispielsweise der Verlauf der alten Stadtmauer mit den Stadttoren gezeigt.

Das Mosaik ist ein komplexes Gebilde aus etwa 3700 Einzelteilen. Michael Stapf verwendete fünf verschiedene Natursteinarten sowie Aluminium- und Bronzegusselemente. Die Mosaikteile wurden in der Werkstatt des Künstlers mit Beton vergossen, um sie transportieren zu können. Dann wurden sie vor Ort zusammengefügt und mit Mörtel ausgegossen. Die exakte Größe des Stadtplans aus Stein: 3,24 mal 3,34 Meter. Das Gesamtgewicht liegt bei 3,3 Tonnen. Das Bodenmosaik soll einer 40-Tonnen-Last standhalten können, ohne Schaden zu nehmen.

Quelle: Homepage Stadt Altenburg

 


Grußwort der Bürgermeisterin

zur Einweihung der MERKZEICHEN-Künstlerstelen am28.02.2008: (Auszug)

Nachdem wir vor einer Woche die Stele vor der ehemaligen Synagoge feierlich eingeweiht hatten, wenden wir uns heute den ersten Personenstelen als Luckenwalder Merkzeichen zu. Auch sie sind Landmarken in der Geschichtslandschaft Luckenwaldes und geben Orientierung auf dem Geschichtspfad der Stadt. Ich hoffe, Sie teilen meine Freude über die Gestaltung unserer Merkzeichen, über ihre schlichte Eleganz, ihre Einprägsamkeit und ihre Aussagekraft - als Maßanfertigung passend für diese Stadt entwickelt und ihrem Stil entsprechend. Es ist ein Glücksgriff, dass wir den Künstler und Könner Herrn Michael Stapf vom Büro LAURIN-Design für diese Aufgabe verpflichtet haben. Er wird im Anschluss selbst ein paar Ausführungen zu seinem großen Wurf für Luckenwalde machen.
Übrigens halte ich den Merkzeichen-Begriff und die Merkzeichen-Gestaltung für so gut, dass ich fast sicher bin, dass beide ihre Kopierer und Nachmacher finden werden. Sie, sehr geehrter Herr Landrat, haben neulich auf einer Veranstaltung gesagt, dass eine Ihrer Devisen sei: "Besser gut geklaut als schlecht erfunden". Ich glaube, wir können hier heute noch eins draufsetzen mit "Noch bessser - gut erfunden!" Die heute enthüllten Stelen ehren die Gruppe der Künstler. Eine würdigt eine Persönlichkeit, die wohl jeder von uns noch lebhaft vor Augen hat, nämlich Gerd Gebert. Von einem anderen Künstler - es handelt sich um Maria Nicklisch - haben bis vor wenigen Wochen wohl nur die wenigsten gehört und gewusst, dass sie aus Luckenwalde stammt und an Münchner Theatern eine große Karriere machte. Gerd Gebert und Maria Nicklisch machen deutlich, welche Bandbreite mit unseren Merkzeichen abgedeckt werden soll. Es wird erinnert an Personen, Errungenschaften oder Ereignisse, die vielen Menschen durchaus im Bewusstsein sind, bei einigen vielleicht nur fragmentartig. Vielleicht tragen die kurzen informativen Texte dazu bei, dass bruchstückhaft vorhandenes Wissen wieder vervollständigt werden kann. Vielleicht erinnern Sie sich aus eigenem Erleben. Vielleicht haben Sie im Gedächtnis, was Ihnen Ihre Eltern oder Großeltern an Stadtgeschichten und über deren Protagonisten erzählt haben. Aber Hand aufs Herz: Diese von Generation zu Generation weitergegebenen Erzählungen langen wohl höchstens 100 Jahre zurück und berücksichtigen nur bestimmte Segmente der Stadtgeschichte ab.

 

Spannende Menschen aus Luckenwalde hautnah erleben...

...kann man mit den für sie errichteten Merkzeichen im Stadtgebiet. Seit dem 28. Februar 2008 können wir vor der Remise im Nuthepark mit einer Gruppe von Künstlern uns über Gott und die Welt „unterhalten“. Freuen Sie sich auf interessante Gespräche mit Gerd Gebert, Ewald Deul, Maria Nicklisch, Ernst Wilhelm von Wobeser, Wilhelm Immanuel Hitze, Julius Gustav Metz, Egon Gustav Oscar von Kameke. Bald werden weitere Gesprächskreise mit Architekten, Politikern, Unternehmern, Pädagogen und Wissenschaftlern eröffnet. Herr Michael Stapf (LAURIN-Design) erarbeitete die Konzeption und Entwürfe für die Ausführung der Merkzeichen. Er sorgte auch für deren Umsetzung. Bei „seinem Eintauchen in die Geschichte, verbunden mit einem Erfahrungszuwachs über Menschen“ kam es ihm in der Umsetzung darauf an, „diese spannenden Menschen im Stadtraum erlebbar zu machen und den heutigen Menschen begegnen zu lassen“. Diese gewollte Begegnung findet über die Stelenform der für Personen errichteten Merkzeichen statt. Er dankte für die Herzlichkeit und das wahrgenommene Interesse der Luckenwalder an dieser Arbeit. Luckenwalde hat ihn beeindruckt. Es war auch für ihn, wie für viele ein Fall für „Liebe auf den zweiten Blick“. Das gilt auch für Luckenwaldes Stadtgeschichte, die reicher an Persönlichkeiten, Ereignissen, bemerkenswerten Erfindungen, industrieller Entwicklung und sozialen Einrichtungen ist, als zunächst vermutet wird. Im Zuge des URBAN II Programms der Stadt Luckenwalde wurde das Projekt „Merkzeichen zur Stadtgeschichte“ entwickelt. Wie die Bürgermeisterin betonte, ist das „Ziel (ist) die Würdigung von bedeutenden Persönlichkeiten, Orten, Bauwerken und Ereignissen der Luckenwalder Stadtgeschichte durch Erinnerungs- und Hinweiszeichen im öffentlichen Raum der Stadt. Mit den Luckenwalder Merkzeichen sollen identitätsstiftende Angebote im Stadtraum geschaffen werden, die für Bewohner und Touristen die „Lesbarkeit“ und Wahrnehmung der Stadt verbessern und das historische Bewusstsein vertiefen. Das Image der Stadt als interessanter Wohn-, Lern-, Arbeits- und Tourismusstandort soll damit gestärkt werden. Die Geschichte auf unseren Merkzeichen soll kein Raritätenkabinett sein, keine Rumpelkammer von Tatsachen und Notizen, sondern eine Quelle des Bürgersinns und der Identifizierung.
Im Archiv wird Geschichte staubtrocken aufbewahrt. Mit unseren Merkzeichen wird Geschichte Wind und Regen, Schnee und Sonne und Ihrer täglichen Betrachtung ausgesetzt sein. Geschichte wird allgegenwärtig und damit ganz selbstverständlich zum Alltagsleben dazugehören.
„Geschichte soll nicht das Gedächtnis belasten, sondern den Verstand erleuchten.“ – so Lessing. Sie soll aber auch Heimat schaffen, die durch Wissbegierde, Anteilnahme, Austausch und Verbundenheit entsteht. Ich bin sicher, dass unsere Merkzeichen ihren Teil leisten werden, um den Verstand zu erleuchten und Heimat zu verfestigen.“
Heimatfreund Dietrich Maetz berichtete nicht staubtrocken in seinem 16. Vortrag in der Reihe Luckenwalder Stadtgeschichte(n) über die Künstlerpersönlichkeiten der Vergangenheit. In der Kunsthalle Vierseithof brach er „die Siegel der Vergangenheit von sieben Luckenwalder Künstlern ein wenig auf. Ihr künstlerisches Schaffen war sehr unterschiedlich, sie waren Schriftsteller, Heimatdichter, Maler und Lithograf, Maler und Bildhauer und auch eine Schauspielerin ist darunter. Ihre Lebensdaten reichen von 1727 bis 2007.“

i. A. Mauersberger
Pressestelle Luckenwalde

 


Deutschlandradio Kultur

04.08.2007

Luckenwalde setzt wichtigen Bürgern ein ''Merkzeichen''  

Von Claudia van Laak

Rudi Dutschke und der Erfinder des Papptellers sind in Luckenwalde geboren. Werner Lamberz hat hier drei Jahre gelebt. Der Revolutionsführer und der Erfinder sind im Stadtparlament unumstritten. Ihre Namen wird der Bürger auf einer Gedenkstehle lesen können, die verdienten Bürgern der Stadt gewidmet ist. Der Antrag der Linkspartei, das SED-Politbüro-Mitglied zu ehren, fand keine Mehrheit. Werner Lamberz war schon fast vergessen. Nun, wo er nicht drauf steht, erinnern sich wieder alle an ihn. So etwas vermag Streitkultur! Luckenwalde, Kreisstadt des Kreises Teltow-Fläming, 50 Kilometer südlich von Berlin. 21.189 Einwohner.

von Faber: "Wir haben ein Problem mit dem Selbstbewusstsein der Bürgerschaft in Luckenwalde." Jeder fünfte ist hier arbeitslos. Jede sechste Wohnung steht leer, die Hälfte der städtischen Gewerbeflächen ist ungenutzt. Industriebrachen durchziehen die Kleinstadt. Geschäfte stehen leer. 

Wessel: "Das ist meiner Ansicht nach kommunistisches Erbe, weil man damals den Mittelstand ausradiert hat, über lange Zeit, da sind keine Kristallisationspunkte mehr da, da sind keine alten Familien mehr, Namen, die früher eine Rolle spielten und Arbeitgeber waren." Luckenwalde hat eine reiche Industriegeschichte. Hut- und Tuchfabriken, Schuhproduktion, Likör- und Schnapsherstellung, Beschläge und Wälzlager. Davon ist kaum etwas übrig geblieben.
Schmidt: "Luckenwalde, das ist ein schweres Völkchen. Luckenwalde ist eine Arbeiterstadt. Ich sag immer, eine rote Heidenstadt." Eine Arbeiter- und Industriestadt, die beides verloren hat - Arbeit und Industrie. Wo soll man anknüpfen? Wie entsteht neues Selbstbewusstsein? 

von Faber: "Eine schöne Stadt ist immer ein guter Grund für gutes Selbstbewusstsein einer Bürgerschaft, in Luckenwalde hat das so nicht funktioniert. Man kann immer noch die Stadt hindurchfahren und kommt eigentlich an den schönen Stellen nicht vorbei. Sagt: Hässlich. Bloß dass ich schnell hierdurch bin."

Der gebürtige Potsdamer Christoph von Faber hat sich an Luckenwalde gewöhnt. Als Leiter des Urban-Büros ist der 49-Jährige seit einigen Jahren maßgeblich für die Stadtentwicklung zuständig. Urban - das ist ein Stadtentwicklungsprogramm der Europäischen Union. 20 Millionen Euro hat Luckenwalde aus diesem EU-Topf bekommen. Damit wurden Gebäude saniert und ein Kieztreff gebaut. Aus einer Industriebrache wird ein Gewerbehof. Im alten Bahnhof entsteht eine neue Stadtbibliothek. Ein wenig Aufbruch ist zu spüren.

von Faber: "Für uns geht es uns auch darum, Identität aus der Vergangenheit zu schöpfen."
Identität aus der Vergangenheit schöpfen - dazu gehören das neue Heimatmuseum und das Projekt Merkzeichen. Über die ganze Stadt verteilt werden in den nächsten Monaten Metallstelen aufgebaut, die an wichtige Ereignisse, Personen, Gebäude und Institutionen Luckenwaldes erinnern. Positives Bürgerbewusstsein stiften, das war das ursprüngliche Ziel der Merkzeichen. Herausgekommen ist allerdings eine aggressiv geführte Debatte über zwei umstrittene Persönlichkeiten Luckenwaldes - den Studentenführer Rudi Dutschke und den DDR-Chefideologe Werner Lamberz. Wochenlang beherrschte der Streit die Leserbriefspalten der Regionalzeitung.  Auch in einer Demokratie geschehen Dinge, die man nicht glauben mag. Ein Mitglied des DDR-Politbüros soll eine Ehrung erfahren. Schon der Vorschlag ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer der DDR-Diktatur und davon gibt es viele, auch in Luckenwalde. 

Detlef Grabert, Strausberg
Ich betrachte diesen Streit als einen erneuten Versuch, gegen Persönlichkeiten der DDR Stimmung zu machen. Die Mehrheit in der DDR war im ehrlichen Bestreben bemüht, eine neue und bessere Gesellschaftsordnung aufzubauen und ist dabei Mensch geblieben.

Lothar Schreiber, Jüterbog
Das Andenken an diesen hochrangigen SED-Funktionär eint nicht die Bürgerschaft, sondern spaltet sie, es macht Luckenwalde für Touristen nicht anziehender, sondern schreckt sie ab.

Detlef Bolien, Dobrikow
In Luckenwalde und darüber hinaus gibt es viele Menschen, die sich im Zusammenhang mit Werner Lamberz an gute Zeiten erinnern.

Brigitte Paul, Luckenwalde
Dieser Mann war nicht der nette Luckenwalder von nebenan. Er war Repräsentant der DDR an höchster Stelle. Jeder, der in unserer Demokratie angekommen ist kann nicht wirklich daran denken, dem Vertreter einer Diktatur ein Denkmal zu setzen.

Bernhard Trieglaff, Dümde
Lamberz war die große Hoffnung vieler. Auch meiner. Lamberz wird auch der Satz zugeschrieben: Günter Mittag ist das Ende der DDR. Fast 20 Jahre Vorausschau. Schaffte außer ihm niemand. Dafür eine Extra-Stele!

Bernd Maywald, Jüterbog
Lamberz: "Dieses Jahrhundert, das mit so großem imperialem Gepränge aufkam und dem Kapitalismus herrliche Zeiten verhieß, das wird schon längst immer mehr vom Sozialismus geprägt und es endet mit absoluter Sicherheit als das Jahrhundert des Sozialismus."

Werner Lamberz hat das Ende des Jahrhunderts und damit das Ende des Sozialismus in den Farben der DDR nicht mehr erlebt. Der von einigen als Kronprinz Erich Honeckers gehandelte SED-Funktionär starb bereits 1978 bei einem Hubschrauberabsturz in Libyen. Um seinen Tod rankt sich bis heute ein Mythos. Der feinfühlige Intellektuelle Lamberz sei Honecker und Mittag ein Dorn im Auge gewesen, sein Tod kein Unglück, sondern ein von der Stasi gesteuerter Anschlag. Für diese Version gibt es allerdings bis heute keine Beweise.

Ulrich Lamberz: "Also ich persönlich werde dazu nichts beitragen können. Ich weiß, dass das ein Abschnitt ist, der sehr interessiert, was könnte dahinterstecken, das er möglicherweise zufällig oder nicht zufällig verunglückt ist aber ansonsten halte ich dieses Unglück für nicht sehr wesentlich. Das Unglück war ein Unglück."

Werner Lamberz Sohn Ulrich nimmt einen Schluck Kaffee aus dem dunkelbraunen Becher. Berlin, Unter den Linden 50, das ist eine für Lamberz durchaus passende Büroadresse. In diesem Haus war der Außenhandel der DDR untergebracht, direkt gegenüber befindet sich die russische Botschaft. Ulrich Lamberz hat in Moskau studiert, war im diplomatischen Dienst der DDR, jetzt ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter einer Linksparteiabgeordneten im Europäischen Parlament. Der 55jährige sagt über seinen Vater:
Lamberz: "Das war jemand, der hätte was verändern können, der hätte was bewirken können, damit verbindet sich so ein bisschen, wie so eine Aura, das man sagt, das war ein anderer, auf den haben wir mehr gebaut als auf die anderen in unserer Führung."

Ulrich Lamberz hat die Debatte in Luckenwalde aufmerksam verfolgt. Sein Vater hat drei Jahre seines Lebens in der Kleinstadt verbracht, dort eine Lehre als Installateur absolviert, sich in der FDJ und der Gewerkschaft engagiert. Die Stadtverordnetenversammlung hat sich letztendlich gegen eine Ehrung von Werner Lamberz in Form einer Metallstele entschieden. Schade, sagt sein Sohn.

Lamberz: "Die Stadt Luckenwalde hat eine große Chance vertan, an einen wichtigen Abschnitt in der Geschichte der DDR zu erinnern. Es ist ein wichtiger Abschnitt in der deutschen Geschichte ausgeblendet worden."
Bürgermeisterin: "Eine Stele wird als Denkmal empfunden, als Würdigung, damit wäre Luckenwalde die erste Stadt, die ein SED-Politbüromitglied mit einem Denkmal nach 1989 versieht, und das wäre eigentlich dem Anspruch, den wir an unsere Geschichtslandschaft haben, dem würde das nicht gerecht."

Luckenwaldes Bürgermeisterin Elisabeth Herzog von der Heide hat sich lange Zeit nicht in den Denkmalstreit eingemischt. Sie ist nach der Wende von Nordrhein-Westfalen nach Brandenburg gezogen und stand lange auf dem Stundpunkt: Die Ostdeutschen sollen die Bewertung ihrer Geschichte lieber unter sich ausmachen. Doch bei Werner Lamberz hat die SPD-Politikerin die Reißleine gezogen. Elisabeth Herzog von der Heide befürchtete einen Imageschaden für ihre Stadt und setzte sich dafür ein, dass der ursprünglich auf die Denkmal-Liste gesetzte SED-Funktionär wieder gestrichen wurde. Hätte man die Metallstele nicht mit einem kritischen Text versehen können?
Bürgermeisterin: "Dieser Auffassung war ich auch mal, aber es ist die verkürzte Formel, ein Denkmal, und letztendlich muss man es auch so sehen. Die anderen Menschen, Ereignisse, da ist eine besondere Leistung, die wir würdigen und ehren, da beißt die Maus keinen Faden ab."

Werner Lamberz hat sich keine Verdienste in der Stadt erworben, er hat keine sichtbaren Spuren in Luckenwalde hinterlassen, argumentieren die Gegner einer Ehrung. Der Leiter des Urban-Büros Christoph von Faber geht noch einen Schritt weiter.

von Faber: "Wenn man über Persönlichkeiten redet, die unterschlagen werden, ich will es nicht direkt in einen Zusammenhang stellen, aber auch die NS-Zeit hat natürlich wichtige Leute hier gehabt, aber die sind zu Recht vergessen und an die werden wir auch nicht erinnern."

Es gibt noch einen Luckenwalder, der sich vehement gegen eine Stele für Werner Lamberz ausgesprochen hat. Sein Name: Manfred Dutschke, CDU-Stadtverordneter und ältester Bruder von Rudi Dutschke.
Dutschke: "In der ersten Stadtverordnetenversammlung, da hatte ich Widerspruch angemeldet und hatte gesagt, also wenn der Rudi das erlebt, er würde sich im Grab umdrehen. Lamberz und Rudi an einem Standort. Der eine, der ihn indirekt praktisch vertrieben hat und der andere, der sich gewehrt hat."
Das freundliche, rosige, erstaunlich glatte Gesicht des 74-jährigen Manfred Dutschke verdüstert sich, wenn er sich diese Konstellation noch einmal vor Augen führt. "Der Kleene und Lamberz zusammen" ruft er empört. Seinen jüngsten Bruder nennt er auch heute noch liebevoll "der Kleine". Auf Rudi lässt er nichts kommen, bewundert das berühmteste Familienmitglied.

Dutschke: "Da muss man sagen, wir, die Großen, er, der Kleine, da waren wir schon ein bisschen stolz drauf, muss man sagen." 1940 in Schönefeld bei Luckenwalde geboren, ging der spätere Studentenführer hier zur Schule. Der Ärger mit der DDR-Staatsmacht begann, als er 18 war. In der Aula hielt der Christ und Sozialist Rudi Dutschke eine Brandrede gegen die Wiederbewaffnung der DDR. 

Dutschke: "Daraufhin ist auch sein Abitur eine Note schlechter eingestuft worden."
Unsere Mutter hat uns zu Pazifisten erzogen, erzählt Werner Dutschke. Deshalb weigerte sich Rudi, zur kasernierten Volkspolizei zu gehen, der Vorläuferorganisation der NVA. Eine Entscheidung mit Folgen - Rudi Dutschke wurde das Studium verweigert. Der herausragende Speerwerfer und Hochspringer wollte eigentlich Sportjournalist werden.
Dutschke: "Da wollte er sich an dieser Hochschule bewerben und da haben die gesagt, nee,. Nee, so geht's nicht. Du bist ja nicht bereit und so weiter, aber wir geben dir noch eine Chance, da machst du noch einen Beruf, Industriekaufmann, da hat er das noch gemacht, und dann haben die weiter gesagt, das gleiche Spielchen, dann hat er gesagt zu Mutter, jetzt bin ich wieder enttäuscht worden, ich gehe, es war ja noch offen gewesen."
Rudi Dutschke ging nach Westberlin, besuchte die 13. Klasse eines Gymnasiums, machte das westdeutsche Abitur nach, studierte Soziologie. An der Freien Universität wurde dann aus dem Sohn eines Postbeamten der Wortführer der 68er Studentenbewegung.

Rudi Dutschke: "Wir wollen nicht gut ausgebildete Minderheiten in der Gestalt von Eliten, die das Gute fürs Volk tun, sondern wir wollen ein bewusstes und mündiges Volk, das die Voraussetzung für eine nichtrepressive Herrschaft ist."
"Die Luckenwalder sollen sich für mich nicht schämen" soll Rudi Dutschke einmal gesagt haben. Sie schämen sich nicht, einige sind sogar richtig stolz auf ihn, auch die Bürgermeisterin.
Bürgermeisterin: "Ich denke, was Rudi Dutschke bewirkt hat, wofür er auch steht, die Studentenbewegung, Emanzipation, letztendlich die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus, das ist eine Bewegung, für die er steht, und das sehe ich als absolut positiv an."
Auch das Heimatmuseum würdigt den großen Sohn der Stadt. Museumschef Roman Schmidt - langer, grauer Zopf, Fahrer einer weißen Harley-Davidson - ist stolz auf die vielen Exponate von Rudi Dutschke.
Schmidt: "Wir haben seine original Lederjacke, wir haben seinen ersten Ausweis von Westberlin, wir haben seine Doktorarbeit im Original, und den Kuli, mit dem er geschrieben hat."
In einer Glasvitrine hängt der gestreifte Pullover von Rudi Dutschke, der auf vielen historischen Fotos zu sehen ist. Seine Frau Gretchen hat ihn dem Luckenwalder Heimatmuseum vermacht. Als berühmtesten Pullover Deutschlands preist ihn Museumschef Roman Schmidt an.
Schmidt: "2008 ist das große Jubiläum der 68er und wir haben schon so viele Anfragen aus ganz Deutschland, zum Beispiel vom deutschen historischen Museum, alle wollen den Pullover, aber der bleibt in Luckenwalde."
Bei aller Euphorie über den eher unansehnlichen grau, braun, schwarz, blau, grün gestreiften Pullover: Luckenwalde tut sich nach wie vor schwer mit seinem berühmtesten Sohn. Das zeigt sich an seiner Schule. Ein wilhelminischer Trutzbau, über dem Eingangsportal hat ein Meißel seine Spuren hinterlassen. "Wladimir-Iljitsch-Lenin-Schule" stand vor 1989 dort. Auf einem Plastik-Schild neben dem Eingang ist heute zu lesen: Friedrich-Gymnasium. Der Schule hat leider der Mut gefehlt, sich "Rudi-Dutschke-Gymnasium" zu nennen, sagt der Leiter des Urban-Büros Christoph von Faber.
von Faber: "Dieser Rudi Dutschke ist von außen in die Diskussion eingebracht worden, Berlin hat sich darum gekümmert, dort leben seine Freunde, seine Kampfgefährten. Die wollten, dass die Vaterstadt Luckenwalde sich endlich zu ihm bekennt, und da fühlte man sich bedrängt in Luckenwalde, und die wollten sich nicht damit befassen, das war eine Verdrängungsdiskussion."
In der Schule erinnert nichts an Rudi Dutschke, in der Aula fehlt ein Schild, das auf seine Brandrede gegen die DDR-Wehrpflicht hinweist. Um trotzdem den berühmtesten Luckenwalder an diesem Ort nicht zu vergessen, beschlossen die Stadtverordneten, eine Tafel vor der Schule zu errichten, auf städtischem Grund. Dort steht sie nun, sieht ein bisschen aus wie eine Grabplatte und wird ab und zu beschmiert.
Ginge es nach Michael Wessel, gäbe es diese Tafel nicht und auch nicht die Metallstele, die demnächst für den Studentenführer aufgestellt wird.
Wessel: "Weil ich der Meinung bin, dass der also uns in seiner Denk- und Vorstellungsweise nicht voran gebracht hat, sondern es waren chaotische Systemvorstellungen, die ich nicht teile."
Michael Wessel sitzt für die CDU in der Stadtverordnetenversammlung, hat laut seine Stimme gegen die Ehrung Dutschkes erhoben.
Wessel: "Die Linie zieht sich für mich insgesamt fort in den Terrorismus und damit bin ick nicht einverstanden, eine bestimmte Clique hat also den Terrorismus in die Welt gebracht, das schlägt heute auf uns alle zurück, für mich ist das eine direkte Linie zu dem internationalen Terrorismus."
Manfred Dutschke schnappt laut nach Luft, als er diese Argumente hört. Sein kleiner Bruder ein Anarchist, womöglich sogar eine Terrorist? Mein CDU-Parteifreund braucht Nachhilfeunterricht, meint der 74-Jährige.
Dutschke: "Da muss ich eindeutig sagen, dass ist nicht so. Der war kein Terrorist, der war kein Anarchist gewesen. Vielleicht fehlt ja doch noch etwas an Geschichtsbewusstsein, dass er sich mal aneignen sollte."
Manfred Dutschke ist zufrieden mit der jetzigen Entscheidung. Der mit einer knappen Mehrheit gefasste Beschluss der Stadtverordneten lautet: Sein Bruder Rudi wird eine Stele erhalten, Werner Lamberz nicht.
Das Projekt "Merkzeichen" sollte die Luckenwalder einen, es hat sie gespalten. Es sollte ein neues bürgerliches Selbstbewusstsein schaffen - geblieben sind mehr Fragen als Antworten.
Deshalb ist die Debatte auch noch nicht zu Ende - prophezeien Vertreter der Linkspartei. Wenn die Stelen aufgestellt sind, merken die Luckenwalder, dass die DDR verschwiegen wird, sagen die Sozialisten. Dann geht die Diskussion wieder von vorne los.

 


Stele Via Regia 

Quelle: Homepage der Stadt Eilenburg
Seit 2004 hat das Stadtmuseum im Roten Hirsch eine Werbung der besonderen Art: eine 6,50 Meter hohe Stele auf dem benachbarten Kornmarkt. Das Kunstwerk mit dem Spruch: "Die Stadt am Fluss an der Straße in der Zeit" wurde von dem Chemnitzer Künstler Michael Stapf entworfen.
Die Stele wirbt aber nicht nur für einen Besuch im Museum, sondern setzt zugleich der Via Regia ein Denkmal. Eilenburg, an dieser wichtigsten Ost-West-Verbindung gelegen, hat viele Jahrhunderte vom Handel auf dieser Straße profitiert und einen maßgeblichen Teil seines Wohlstandes darauf begründet.

 


Grillen 

Seit Mai 2005 zirpen vor dem Eilenburger Bürgerhaus die Grillen. Möglich ist dies durch die Kunstinstallation "… und im Gras die Grillen". Die Insekten, als abstrahierte Metallgussfiguren ausgeführt, sitzen in einem überdimensionierten Rasenstück. Die feuerverzinkten Grashalme, an denen es je zwei bis drei Verzweigungen gibt, sind trotz ihrer Größe transparent und leicht. Sie lassen den Blick auf die Fassade fast ungehindert hindurch.

Die Grille soll nach den Vorstellungen des Künstlers Michael Zapf als Metapher für angenehme Stunden, fantasievolle Gedanken und unbeschwertes Leben stehen. Selbst eigenartige, unkonventionelle Ideen werden ja als "Grillen" bezeichnet. In der bekannten Fabel von Jean de la Fontaine "Die Grille und die Ameise" klingt das Spannungsfeld gegensätzlicher Temperamente an. Doch anders als noch im 17. Jahrhundert wird das unkonventionelle Lebensmodell der Grille heute nicht von vornherein verurteilt. Die Grillen dürfen daher auch vor dem Eilenburger Bürgerhaus wieder zirpen, von hiesigen Angeboten jenseits des Allerleis der Marke Null-Acht-Fünfzehn künden. Ziehen damit in Eilenburg die Ameisen generell den Kürzeren? Nicht ganz. Sie fanden im Innenhof des Bürgerhauses ihren Platz und sind vor allem bei den Kindern beliebt.

Quelle: Homepage der Stadt Eilenburg

 


LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

07.03.2003

Relief erinnert an das Gewandhaus im Musikerviertel
Eine Gedenktafel am Ostgiebel des Geisteswissenschaftlichen Zentrums der Universität erinnert seit gestern ans 1884 errichtete Neue Gewandhaus im Musikviertel. Der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Bau war im März 1968 gesprengt worden. Mit viel Prominenz, darunter Gewandhauskapellmeister Herbert Blomstedt und der amtierende Uni-Rektor Volker Bigl, wurde die Tafel feierlich enthüllt. Sie besteht aus einer Materialkombination aus Glas und Bronze, auf der ein Relief des alten Gewandhauses zu sehen ist. Entstanden ist ist das Werk in der Werkstatt von Michael und Katrin Stapf aus Chemnitz. ............. M.O.


Stadt und Gemeinde - interaktiv

public design 2003 Nr.4/2003 58 Jg.

Wenn Briefträger Kreuzen und die Geraer auf der Straße liegen
Spielen ? Mitten in der Stadt ? Nein dafür gibt`s schließlich Spielplätze, und überhaupt wo kommen wir denn da hin ? Nach Meissen zum Beispiel. Mitten in der Altstadt, genauer, in die Postgasse, wo hoch über den Köpfen der Passanten Briefträger auf Stahlseilen kreuzen und es sich kaum jemand verkneifen kann , die "Schneckenpost" gemächlich an der Stange empor kriechen zu lassen. So einfach kann das sein, wenn man sich auf die ungewöhnlichen Ideen von " Laurin Zwo einlösst. Seit 1990 arbeiten die Diplom- Designer Katrin und Michael Stapf von Laurin- Design- Atelier in den Bereichen Stadtkunst, Architekturdesign, Innenarchitektur, Design für Kinder und Produkt- und Grafikdesign. Angeboten werden Pflastermosaiken, Kunstobjekte, Merkzeichen und Spielobjekte aus Stein, Metallguss, Email, Holz und Glas. Referenzobjekte von Laurin Zwo befinden sich bereits in Zahlreichen Städten Deutschlands, wobei die Künstler ihre originellen Objekte stets aus Bezügen zur Stadtgeschichte oder zur Umgebung erschaffen. ...................... M.G.


Märkische Allgemeine

20.03.2003

Skurrile Objekte die gefunden werden wollen
Seit gestern stehen im Belziger Kurpark fünf eigenwillige Skulpturen Belzig. So eigenwillig wie ihre Namen sind auch ihre Formen. Sie heißen unter anderem " Floral" und "BlauerSeriell" und zieren seit gestern markante Sichtachsen im Kurpark. Bei den Kunstwerken aus Holz, Stein und Metall, die in den vergangenen Tagen auf dem elf Hektar großen Areal rund um die Stein-Therme platziert worden sind, handelte es sich Siegerexponate des Chemnitzer Ateliers Laurin Zwo. Michael Stapf, der Diplomdesigner, kümmerte sich persönlich um das Aufstellen der Kunstobjekte am zentralen Festplatz, am Wassertisch, am südlichen Eingang zum Thermalbad und im Freiflächenbereich in Richtung Straße Am Kurpark. ...............Fred Hasselmann


Freie Presse


10.04.2003

Was sie gestalten, wird sogar fotografiert
Chemnitzer Designerehepaar Katrin und Michael Stapf verwirklichen Projekte in ganz Deutschland- Teilnahme wieder am Tag des offenen Ateliers Das Chemnitzer Designerehepaar Katrin und Michael Stapf hat deutschlandweit mit seinen Objekten im öffentlichen Raum eindrucksvoll seine Spuren hinterlassen. Die gebürtigen Thüringer, die ihre Ausbildung noch zu DDR - Zeiten auf der "Künstlerschmiede" Burg Giebichenstein absolvierten, wagten in Chemnitz nach der Wende den Sprung in die Selbstständigkeit- und konnten mit Ihrem Büro Laurin Zwo sofort Fuss fassen. Ganz gleich ob es sich dabei um Arbeiten im Bereich der Stadtkunst, des Architekturdesigns, der Innenarchitektur, des Produkt- und Grafikdesigns handelt oder auch um Design für Kinder .... Ihre Arbeiten haben allesamt Klasse, Stil. Fantasie, Witz und Charme. Auch die Leser der "Freien Presse" konnten sich im vergangenen Jahr am Tag des offenen Atliers freuen, als sie die dicke Vorzeige- Mappe der Stapfs durchblättern: Arbeiten über Arbeiten, die einfach die Blicke auf sich ziehen. Mehr noch: Arbeiten, die die Leute anlocken, ja sogar Fotomotive sind. Eines der beliebtesten Motive ist dabei der Spielbereich, den die Stapfs in einer winzig kleinen Gasse in Meissen, nahe der Albrechtsburg, geschaffen haben ....................................... Evelin Rössler

 

OSTTHÜRINGER ZEITUNG

15.03.2002

Park am Hohen Schwarm nun mit Informationsstein
Initiiert von Stadt und Verschönerungsverein Saalfeld ( OTZ/H.R.) Am Donnerstag früh übergaben Gunter Werrmann, Leiter des Grünflächenamtes und Hans - Joachim Schubert, Vorsitzender des Saalfelder Verschönerungsvereins, im Heckengarten der Parkanlage am "Hohen Schwarm", eine Bronzeplatte. Sie befindet sich auf einem Sandsteinsockel und gibt in einem Relief, dass als Plastik gestaltet ist, die historischen Gebäude wieder, die sich heute noch im Stadtquartier um die Burgruine befinden. Der Informationspunkt an diesem historischen Ort entstand nach den Plänen des Weimarer Architekturbüros Hugk/Selengk. der Verschönerungsverein organisierte das Textkonzept, das Dr. Gerhard Werner zusammenstellte und beauftragte das Design- Büro Laurin Zwo , Chemnitz mit der Anfertigung ......................


DEGA, DEUTSCHER GARTENBAU

25.05.02

In Form Gegossen
Individuelle Lösungen für den öffentlichen Raum sind nicht häufig zu beobachten. Dabei brauchen gerade Städte und Gemeinden unverwechselbare Ausstattungen, und sich von einander abzuheben. Zwei Designer aus Chemnitz zeigen, wie sich mit Metallguss phantasievoll gestalten lässt; auch mit Perspektiven für den Privatgarten. Angefangen hat alles in der Vorwendezeit. Michael und Katrin Stapf studierten bis 1988 Spielmitteldesign und Innenarchitektur an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle. In einem Grundkurs .................


Geraer Zeitung

24.09.99

Wo der Weg eines Menschen ein letztes mal gekreuzt wird
Die neue Feierhalle im Krematorium- Neubau/Am Montag Einweihung Der einzige Krematorium-Neubau nach der Wende in Thüringen wird am Montag mit einer öffentlichen Feier ab 15,30 eingeweiht. Lang ist die Vorgeschichte.................................... Die Kappler Architekten Gesamtplaner GmbH aus Gera schmiegten ein Gebäude an den Hang, das durch Funktionalität und schlichte Eleganz besticht. Fünf Räume statt bisher einem stehen Angehörigen für den Abschied offen. Darunter einer ohne Scheibe, um das Endgültige begreifbar zu machen. Die Architektur des Baus wird ergänzt durch eine beeindruckende Gestaltung. Der Lebensweg, dargestellt in Schieferplatten, führt von außen in die Feierhalle. Dort wird er unterbrochen von gegossenen Reliefs. Sie zeigen gebrochenes Geäst, versinnbildlichen Natürlichkeit und Vergänglichkeit. Scließlich erreicht der Weg die riesige Wandschale. Die 18 Fächer dort sind gfüllt mit Schiefer und Glas. Überwiegt unten noch Schiefer, nimmt das transparente glas weiter oben mehr Raum ein . "Wie die Seele das Materielle verlässt schwindet auch das schwere Material Schiefer" beschreibt Michael Stapf von Laurin Zwo aus Chemnitz dieses Bild. Er entwarf den Lebensweg mit seiner Frau Katrin. Beide sind auch Schöpfer der Reliefs auf der Sorge. Sylvia Eigenrauch


Freie Presse

08.10.02

Gelbes Zimmer für Kaßbergzwerge
DKaßberg. Charlotte und Felix staunen mit der Leiterin des Kindergartens Sonja Meyer andächtig über die Sprudelsäule im "Raum der Sinne". Diese Entspannungszimmer wurde gestern im kommunalen Kindergarten "Kaßbergzwerge" in der Weststraße übergeben. Da in der Einrichtung auch behinderte Kinder integriert sind, entstand die Idee, allen Kindern eine solche Oase für die Sinne, Empfindungen und für die Wahrnehmung zu bieten. Die Designerin Katrin Stapf entwarf gemeinsam mit dem Kindergartenteam dazu eine Konzeption. Dominierend sind ein warmes Gelb und geschwungene Formen, so von Podest und Sitzgelegenheiten. ..............................

Ostthüringer Zeitung

08.05.2015

 

Wasser, Kunst, Licht und Musik: Neuer Brunnen im

Pößnecker Zentrum in Betrieb genommen

 

Die Kinder aus dem Pößnecker Knirpsenland machten erst ganz große Augen. Und waren dann kaum noch wegzukriegen vom neuesten Brunnen im Pößnecker Zentrum.

 

Pößneck. Tausende Fotos des Fontänenbrunnens am unteren Ende der Schuhgasse sind allein am Donnerstagnachmittag nach der feierlichen Inbetriebnahme entstanden. Das Wasserspiel und die Bronze-Plastiken des Chemnitzer Brunnen-Designers Michael Stapf haben auf jeden Fall das Zeug eines neuen Pößneck-Ansichtskartenmotivs. 

Zum Granit-Ensemble nach einem Entwurf von Hugh & Sellengk aus Weimar schuf Michael Stapf ein „Pößnecker Dreierlei“. Zunächst wird ein „Buchstabensalat“ serviert, der die einheimischen Druckerei-Traditionen aufnimmt. Mit einer „Nippes“-Tafel wird dann an die Porzellan-Geschichte erinnert und schon da lässt eine Figur, die an das Bergermädel erinnert, vermuten, was als Nächstes kommt. Nämlich das „Dolce Vita“, eine Platte voller Pralinen, womit der Pößnecker Schokolade ein Denkmal gesetzt ist. Eigenheiten der Stadt wollte er Gestalt geben, sagte Michael Stapf, der in den 1970-ern in Pößneck Drucker gelernt hatte. Dass die Einheimischen den Brunnen so begeistert in Besitz nahmen, freute ihn natürlich sehr.

Das „Wasser marsch!“ war Bürgermeister Michael Modde und dem Sparkassen-Vorstandsvorsitzenden Helmut Schmidt in Vertretung der beiden Einrichtungen vorbehalten, die den großen Spaß bezahlen. ­Finanziert die Stadt den Bau mit 220 000 Euro, wobei in diesem Betrag Fördermittel stecken, legt die Kreissparkasse Saale-Orla für die Kunst 85 000 Euro obendrauf, ohne Fördermittel.

 Modde und Schmidt überraschten die über 100 Brunnenfeier-Teilnehmer mit dem Hinweis, dass es ein Dreierlei mit Musik ist. Abgestimmt auf das Fontänenspiel erklingt mal zarte, mal energische Klassik. Nicht weniger als 27 Titel seien in der ausgeklügelten Technik hinterlegt, berichtete Brunnenbauer Sebastian Schreier aus Buttelstedt im Weimarer Land. Wassermusik soll es drei Mal am Tag geben – morgens um Neun, mittags und abends um Sechs.

Rund fünfhundert Liter Wasser pro Minute spritzen durch die Düsen, sagte Brunnentechniker Ralph Ziehn aus Weimar. Am teuersten seien die versteckten Teile des Borns, gab er zu verstehen. So gehört leistungs­fähige Filter- und Wasseraufbereitungstechnik zur neuesten Attraktion in der Pößnecker Fußgängerzone – damit sich keine Algen bilden und niemand krank werden kann beim Wasserspiel. Trotzdem ist es kein Trinkwasser, das da so schön rauscht und sprudelt.

Erst in der Dämmerung ent­faltet ein letztes Detail so richtig seinen Reiz. Zu den Fontänen gibt es nämlich auch ein Lichtspiel. Man wird so schnell nicht alles gesehen und erlebt haben an diesem Brunnen. Wohl nicht zufällig wurde die neue Anlage von Michael Modde als „neuer Mittelpunkt“ bezeichnet.

Fünf Firmen und fünf Ingenieurbüros aus dem Orlatal und darüber hinaus dankte der begeisterte Bürgermeister für das Gesamtkunstwerk. Damit sei das letzte Wort bei der Auffrischung der Fußgängerzone aber noch nicht gesprochen. Darauf deuteten schon die Gerüste hin, die plötzlich an der Sparkassengeschäftsstelle gleich neben dem neuen Brunnen aufgetaucht sind – und ein blaues Wunder offenbaren werden, wenn sie wieder verschwinden.

Die Bronze-Figuren des Granit-Brunnens nehmen die Pößnecker Druckerei-, Porzellan- und Schokoladen-Traditionen auf.

 

Thüringer Allgemeine

21.03.2017

Apolda. Trotz der Winzigkeit ist es ein riesiges Projekt, das sich der Rotary-Club Apolda-Weimarer Land da vorgenommen hat. Die Planungen zu dem Vorhaben laufen bereits seit 10 Jahren. Damals war zum ersten Mal die Rede davon, eine Landesgartenschau nach Apolda zu holen. Schon zu der Zeit stand für den Club fest, dass man sich an einer solchen Schau in irgendeiner Form beteiligen möchte. 

Nun könnten die Apoldaer schon im März das Ergebnis sehen – wenn das Wetter passt. Die Rede ist von einen begehbaren Stadtplan der Glockenstadt. Der soll künftig die Besucher am Eingang des Paulinenparks an der Bahnhofstraße empfangen. Auf einer Fläche von etwa zehn Mal zehn Metern kann man quasi als Riese durch die Stadt laufen. Ergänzt wird die steinerne Karte mit 15 Metallplatten, die die wichtigsten Gebäude der Stadt als Relief dargestellt zeigen. Ein umlaufendes Schriftband gibt zudem als eine Art Legende Informationen zu den dargestellten Ansichten. 

 

Die Reliefs sind allerdings nicht aus Bronze oder Kupfer gefertigt, sondern aus Aluminium gegossen. Damit will man Verwitterung vorbeugen und eine lange Haltbarkeit garantieren. Zudem soll verhindert werden, dass sich Edelmetall-Diebe daran zu schaffen machen. 

Angefertigt wird das Kunstwerk von dem Chemnitzer Industriedesigner Michael Stapf, der dieser Tage mit Restarbeiten beschäftigt ist. Je nach Wetterlage könnten die Verlege-Arbeiten zeitnah in Apolda starten.

Dass es einmal ein solch steinerner Stadtplan wird, stand allerdings nicht von Anfang an fest. So gingen die Überlegungen der Rotarier auch schon dahin, die Insel des Kreisverkehres auf dem Heidenberg zu gestalten, ähnlich wie es das Kunstprojekt der Avantgarde mit jenem in der Jenaer Straße tat. Letztenendlich entstand die Idee bei einem Ausflug des Rotary-Clubs ins sächsische Meißen, wo es ein ähnliches Kunstwerk gibt. Schnell war man sich einig, das dies auch etwas für die Glockenstadt wäre.

Zusammen der Idee begann man schon vor 10 Jahren ebenfalls damit, die ersten Gelder für das nun beschlossene 40 000 Euro teure Projekt zu sammeln. Über die Jahre beteiligten sich auch andere Rotary-Clubs aus Deutschland an der Spendenaktion, um so letzenendlich auf die Summe zu kommen. 

Die offizielle Einweihung des Miniaturstadtplans ist für Ende März geplant, wenn zur Deutschen Tagung der Rotary-Clubs nach Apolda geladen wird.

 

 

Freiraumgestalter , Ulmer Verlag

http://www.freiraumgestalter.net/artikel.dll/freiraumgestalter-2015-02-ausgabekomplett_NDg2NzY3MQ.PDF?UID=34B875B7B116FA6FB097006C431C51DA0601A673B115EB

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